
Reisen mit Kind – 15 starke Tipps um lange Autofahrten zu überstehen
27. Mai 2025
Warum ein Tagebuch Kindern hilft – mehr Struktur, Selbstwirksamkeit & Nähe
1. Juni 2025Unsere 5-Minuten-Routine mit dem Kindertagebuch (Ein Erfahrungsbericht)

Vermutlich erzähle ich den meisten Eltern nichts Neues, wenn ich von unserer oft zähen Abendroutine erzähle. Kind 1 möchte keine Zähne putzen, Kind 2 ist noch überhaupt nicht müde und Kind 3 zieht den Schlafanzug immer wieder aus oder gar nicht erst an. Bei all dem Chaos haben wir gemerkt, dass Strukturen und Routinen die Abende einfacher und entspannter gemacht haben. Und eine dieser Routinen ist für uns das Kindertagebuch.
Als unsere große Tochter in die Schule kam, waren das für sie so unfassbar viele Eindrücke, die schwer zu verarbeiten waren. Nur einfaches Sprechen hat nicht geholfen. Und da ich vor einigen Jahren ein Planner Girl war (für alle, die den Begriff nicht kennen: Ich habe bunte Sticker und Washitape in einen Kalender geklebt und ihn so zu einem kreativen Tagebuch gemacht) habe ich mit Minimaus ein Kindertagebuch gestartet.
Zunächst habe ich ihr einen meiner mini Kalender gegeben und sie hat eine leere Seite mit dem Datum, Stickern, Washitape und einem kleinen Bild in ihr persönliches Tagebuch verwandelt.
Wie daraus das fertige Kindertagebuch entstanden ist liest du hier:
Warum eine Abendroutine mit Kindern so wichtig ist
Kinder brauchen Rituale
Kinder lieben Wiederholungen, sie sind ähnlich wie ein Wegweiser, der den Weg zu einem bestimmten Ergebnis zeigt. Besonders in Zeiten, die viel Neues bereit halten (wie beispielsweise ein Schulstart), helfen solche Rituale ein Gefühl von Stabilität zu bewahren.
Zeit für Gefühle: Warum der Tag nicht einfach enden sollte
Kinder verarbeiten Erlebnisse besser, wenn sie darüber sprechen, malen oder schreiben. Gefühle auszudrücken fällt vielen Kindern lange schwer, die Gefühle genau zu benennen kann dabei helfen diese zu verstehen und zu lernen. Doch kein Kind sagt vor dem zu Bett gehen: Mama ich war heute so richtig wütend. Meist merken wir die Gefühle anhand ihres Verhaltens, aber sich selbst auszudrücken fällt ihnen schwer. Wenn wir nun mit ihnen sprechen und überlegen, wie sie sich gefühlt haben und das auch ins Tagebuch schreiben/ malen können sie die Gefühle los lassen und besser verarbeiten.
Unsere 5-Minuten-Routine mit dem Kindertagebuch
So läuft unsere Kindertagebuch Routine ab
Mittlerweile schreibt nicht nur meine Große Tochter ins Tagebuch, sondern auch das Fast-Schulkind (und der 3-jährige malt ab und zu eine Seite ganz wild an).
Tagebuch Kiste holen
Wir bewahren alles, was wir für das Tagebuch benötigen, in einer Kiste auf, diese wird von einem der Kinder geholt.
Die nächste leere Seite finden
Minimaus markiert die aktuelle Seite immer mit einer Schleifen-Büroklammer, Minimann blättert lieber.
Welcher Tag ist heute?
Dann geht das große raten los: Welches Datum war gestern? Für Minimann diktiere ich das Datum, Zahl für Zahl und schreibe ab und zu den Monatsnamen vor.
Wie war das Wetter?
Eigentlich eine einfache Frage, aber sie wird trotzdem heiß diskutiert. Es ist auch immer wieder spannend zu sehen, wie unterschiedlich die beiden das Wetter wahrnehmen und welche Tageszeit die Entscheidende ist.
Wie habe ich mich gefühlt?
Damit die Kinder hier wirklich überlegen, wie sie sich gefühlt haben, empfehle ich mit ihnen in den Dialog zu gehen und darüber zu sprechen. Sonst sieht dieser Teil immer gleich aus: ein lachendes Gesicht. Wenn du hier den Newsletter abonnierst, erhältst du neben den kostenlosen Abendfragen auch eine tolle Emotionskarte mit verschiedenen Stimmungen für dein Tagebuch.
Was war heute besonders oder für was bin ich dankbar?
Jetzt kommt die größte Aufgabe: Eine Sache zu benennen oder zu zeichnen, die den heutigen Tag besonders geprägt hat. Da wird manchmal ganz schön lange überlegt und dann wird wild drauf los gemalt/ geschrieben.
Das gewisse Extra
Für Minimann ist das Tagebuch an dieser Stelle erledigt, für Minimaus geht es jetzt erst richtig los. Mit Stickern und Washitape wird der Rest der Seite verziert.

Was wir dabei gelernt haben
Das Kindertagebuch ist für uns ein wichtiger Bestandteil der Abendroutine geworden. Damit das Tagebuchschreiben im trubeligen Alltag nicht untergeht, klingelt immer Abends der Wecker meines Handys mit dem aktuellen Lieblingslied der Kinder. Dann wissen sie sofort: Los geht's. Mittlerweile schreibt Minimaus längere Sätze ins Tagebuch und malt detaillierte Bilder, angefangen haben wir damals aber mit einzelnen Wörtern, die ich zum Teil noch vorgeschrieben habe. Auch die gemalten Gefühle sind mittlerweile viel abwechslungsreicher und nicht mehr jeden Tag dasselbe Gesicht. Die Tagebuchseiten haben wir über die letzten fast 2 Jahre immer wieder angepasst und verbessert, so passen sie super in unseren Alltag und wir kommen mit 5-10 Minuten Zeit hin.
Unsere Tagebuch Kiste

Damit nicht jeden Abend das große Gewusel losgeht: Wo ist mein Tagebuch? Wo sind meine Buntstifte? haben wir eine kleine Box angelegt, in der wir alles, was wir benötigen, verstauen.
Unser Kisteninhalt:
- die Tagebücher
- Buntstifte*
- Bleistift*/ Füller*
- Sticker*
- Washi Tape*
- die Abendfragen und die Emotionskarte
Wie das Tagebuch Kindern hilft ihre Gefühle auszudrücken
Gefühle malen oder schreiben je nach Alter und Lust
Anfangs fällt es Kindern leichter Gefühle anhand von Gesichtsausdrücken zu beschreiben. Deshalb sind auf unseren Tagebuchseiten neutrale Gesichter ohne Augen und Mund. Später können sie Gefühle auch aufschreiben, ganz wie es besser gefällt.
Stimmungen erkennen und benennen
Wenn du mit deinem Kind über Gefühle sprichst, kannst du mit Fragen helfen die Stimmung des Tages zu erkennen.
Wenn deine Stimmung heute ein Wetter wäre, wie wäre es? Sonnig, regnerisch oder stürmisch?
Welcher Gesichtsausdruck beschreibt deinen Tag heute besonders gut?
Für noch mehr Fragen für eure Abendroutine trag dich gleich für unseren Newsletter ein. Dann verpasst du auch auf keinen Fall die Emotionskarte und ganz wichtig den Launch des Kindertagebuchs.

Tipps: So bleibt die Routine alltagstauglich
Weniger ist mehr: kein Druck, keine Perfektion
Die Seiten des Kindertagebuchs sind nicht für das große Publikum bestimmt, sie müssen also vor allem deinem Kind gefallen. Das bedeutet für uns Eltern aber auch den eigenen Perfektionismus hinten anzustellen und dem Kind freie Hand bei der Gestaltung zu lassen. Übrigens nimmt es auch ganz viel Stress, wenn die Tagebuchseiten nicht bereits vordatiert sind, so entfällt das schlechte Gewissen, wenn mal ein Abend „ausfällt”.
Die richtige Atmosphäre schaffen
Bei uns ist das Tagebuch der Übergang vom Abendessen in unsere Abendroutine (Schlafanzug, Zähne putzen, lesen, usw.), wir setzen uns dazu um den Esstisch und kommen zur Ruhe. Störfaktoren versuchen wir dabei klein zu halten, keine Musik, kein Smartphone, usw.
Unser Fazit nach über einem Jahr Kindertagebuch:
Besonders überrascht hat mich in diesem Jahr Kindertagebuch, wie viel Spaß die Kinder tatsächlich daran haben. Es ist vermutlich der Teil der Abendroutine, der die meiste Zustimmung erhält.
Spannend fand ich auch, dass die Tagebuchseiten mit den vorgegebenen Feldern für Wetter, Stimmung, usw. den Kindern das Ausfüllen erleichtert haben. So wissen sie jeden Tag, was auf sie zukommt und überlegen manchmal schon tagsüber, was abends ins Tagebuch kommt.
Häufige Fragen zum Kindertagebuch
Unser Tagebuch für Kinder zum Ausdrucken
Wenn du jetzt Lust bekommen hast selbst eine Tagebuch Routine zu starten, findest du unser Kindertagebuch ab dem 1. Juni bei uns im Shop.
Ich freue mich sehr von deinen Erlebnissen mit dem Kindertagebuch zu lesen.
Bis bald, deine
Julia
*Wir verwenden Affiliate Links. Bei jedem Kauf eines Produkts erhalten wir eine kleine Provision.
Für dich entstehen dadurch natürlich keine Zusatzkosten.