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Ich muss zu meinem Leidwesen sagen, dass ich in meiner Jugend, wenig Gedanken an das Thema Umwelt verschwendet habe. Klar, wir waren viel in der Natur unterwegs, das Fahrrad wurde dem Auto vorgezogen und auch sonst wurde ich eher sparsam und ökologisch erzogen. Aber ohne, dass Umweltbewusstsein extra thematisiert wurde.
Dass es für unsere Umwelt kurz vor zwölf ist, wurde mir erst im Laufe der Jahre bewusst. Nach wie vor vertrete ich die Ansicht, dass wir nicht auf alle Annehmlichkeiten verzichten müssen. Es reicht, wenn wir sie umweltbewusster gestalten.
Mein Lieblingsbeispiel ist das Wäschewaschen. Ich will nicht auf den Komfort meiner Waschmaschine verzichten (auf einem Schulausflug habe ich mal mit einem Waschbrett am Fluss gewaschen, eindeutig nicht mit unseren Wäschebergen kompatibel). Aber muss die Wäsche nach dem waschen riechen, wie frisch in Parfüm getränkt? Ist es nötig, zum sowieso schon stark duftenden Waschmittel, Weichspüler und Wäscheparfum hinzuzufügen? Jeder wie er mag, aber die eigene, festgefahrene Routine zu hinterfragen, ist nie verkehrt.
Ich habe einige Tipps gesammelt, wie man einfach und schnell mehr Nachhaltigkeit leben kann.
Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag
Bewusstsein für Nachhaltigkeit schaffen
Erkläre deinen Kindern was nachhaltig Leben bedeutet. Minimaus hat schnell begriffen, dass man beim Verlassen des Raumes das Licht ausschalten sollte und Müll immer in die Tonne gehört. Meistens hat sie auch Verständnis, dass ich keine Schokoeier mit Plastiküberraschung kaufe und wenn nicht, kann ich sie oftmals davon überzeugen, dass selbstgebackene Muffins oder Waffeln viel mehr Spaß bringen.
Aufs Auto verzichten
Auch wenn der dauerhafte Verzicht nicht immer praktikabel ist, so zählt doch jeder Meter, den man zu Fuß oder mit dem Rad zurück legt. Wir haben uns letztes Jahr ein Lastenrad angeschafft, definitiv eine lohnende Investition. Und fit bleibt man dadurch obendrein.
Müll sammeln
Vielleicht nicht jedermanns Sache, aber für uns immer eine lehrreiche Erfahrung. Bei Waldspaziergängen habe ich immer mal wieder zwei alte Plastiktüten dabei. Man glaubt gar nicht, was die Menschen alles im Wald “verlieren“. Und falls du dich fragst wieso zwei Tüten? Manche Sachen will man einfach nicht mit der Hand anfassen, da dient dann eine Tüte als Handschuh Ersatz. Ach und ganz nebenbei sind die Tüten auch nützlich, um gefundene Schätze zu verstauen.
Auf “Chemie” verzichten
Herkömmliche Putz- und Waschmittel sind meist aggressiv und ungesund. Für meine Wäsche benutze ich deshalb Pulverwaschmittel ohne Duftstoffe und verzichte auf Weichspüler. Das Waschmittel ist zwar etwas teurer, wenn man aber auf zusätzlichen Weichspüler usw. verzichtet, schenkt sich das nicht viel. Meine Putzmittel mache ich selbst bzw. greife auf möglichst ökologische Varianten zurück (hier erfahrt ihr, wie ich mein Putzmittel selbst herstelle).
Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Kleiderschrank
Kleider upcyclen
Besonders Kleidung für die ganz Kleinen kann man wunderbar, aus ausgedienten Kleidern von uns Großen, upcyclen. Das Internet ist voll von Ideen, wie aus Papas altem Bandshirt, ein süßes Kleid fürs Töchterchen entsteht. Also falls du nähen kannst, leg los!
Kleidung gebraucht kaufen
Kleidermärkte, Flohmärkte, ebay Kleinanzeigen, vinted oder örtliche WhatsApp Gruppen, es gibt unzählige Möglichkeiten gebrauchten Kleidern eine zweite Chance zu geben. Überall kann man gute Schnäppchen machen und besonders bei kleineren Kindern sind die Sachen oft noch gut in Schuss.
Faire Kleidung kaufen
Wir wissen alle, dass Kleidung nicht immer unter den besten Bedingungen hergestellt wird. Weder für die Umwelt, noch für die Menschen in den Fabriken. Um diese Bedingungen nicht zu unterstützen, kann man faire Kleidung kaufen. utopia hat z.B. eine Liste mit fairen Onlineshops zusammengestellt.
Weniger ist mehr
Beim Kleiderkauf sollte dieser Grundsatz immer bedacht werden. Wer hat sie nicht, die Schrankleiche aus dem letzten Schlussverkauf. Sind wir mal ehrlich, so richtig glücklich machen uns diese Spontankäufe nicht. Deshalb achte darauf, dass du überwiegend klassische und zeitlose Kleidung kaufst und diese mit einigen wenigen Trendstücken aufwertest. Dabei ist es egal, ob es um die Kleidung deiner Kinder oder um deine eigene geht.
Die Mischung machts
Nicht jeder hat die finanziellen Mittel, alle Kleidungsstücke fair zu kaufen und manchmal möchte man einfach etwas Neues haben. Deshalb gilt meiner Meinung nach der Grundsatz: die Mischung machts. Kauf so viel gebraucht und fair, wie dich glücklich macht und dazu ausgewählte Stücke Fast Fashion, denn wenn dich deine Garderobe glücklich macht, hast du lange was davon.
Tipps zum nachhaltigeren Essen & Trinken
regional und saisonal
Es gibt so viele, tolle, regionale Lebensmittel, die wir vor lauter Überangebot in den Supermärkten, gar nicht bemerken. Wer nicht die Möglichkeit hat auf dem Wochenmarkt einzukaufen, dem empfehle ich einen Saisonkalender. Der hilft im Supermarkt die saisonalen Lebensmittel auszumachen. Das Etikett verrät dann, ob die Lebensmittel aus Deutschland stammen. In meiner Küche hängt beispielsweise dieser Kalender: hier Er ist nicht nur hilfreich, sondern sieht auch noch toll aus. Und ja, ich kaufe auch Bananen und gelegentlich Avocado, aber ich kaufe viel bewusster ein, seit ich mehr auf regional und saisonal achte.
Gärtnern
Ich, als stolzer Besitzer eines braunen Daumens, kann sagen, dass Gärtnern wirklich Spaß machen kann. Im letzten Jahr haben wir unseren Garten umgestaltet, ich konnte dort also nichts anbauen, dafür gab es auf der Terrasse Cocktailtomaten. Die schmecken einfach so viel besser, als die gekauften und bringen den Minis so viel Freude, wenn sie ihnen beim rot werden zusehen können. Dieses Jahr habe ich zwei Hochbeete angelegt, drückt mir die Daumen.
Plastikfrei transportieren
Egal ob auf dem Spielplatz, im Kindergarten oder in der Schule, Brotdosen und Getränkeflaschen sind ein Muss. Die Minis haben gefühlt immer Hunger. Weil ich gern auf Plastik am Essen verzichten wollte, schwöre ich auf die Edelstahldosen von Affenzahn* und dazu die Trinkflaschen von KleanKanteen* oder PuraKiki*. Die sehen nach einiger Zeit zwar ein wenig verbeult aus, aber das tut ihrer Funktion keinerlei Abbruch.
Wassersprudler und Leitungswasser
Leitungswasser zu trinken ist nicht nur gesund, sondern auch noch günstig und spart Transportwege. Wem Wasser zu langweilig ist, dem kann ich den Kauf eines Wassersprudlers empfehlen. Wir haben den SodaStream Crystal 3.0* und lieben ihn. Durch die Glasflaschen schmeckt der Sprudel nicht nach Plastik und das Sprudeln macht sogar Spaß.
Weniger fertige Snacks
Glaubt mir, ich weiß wie einfach es ist fertige Riegel oder Quetschies in die Tasche zu schmeißen und los gehts zum Spielplatz. Diese gibt es bei uns mittlerweile nur noch, wenn die Minis sie geschenkt bekommen. Sonst versuche ich frisches Obst zu schnippeln oder auf unsere liebsten Snacks zurück zu greifen. Auch für die Quetschies, die komischerweise fast alle Kinder total lieben, gibt es eine müllarme Variante. Selbstgemachter oder gekaufter Smoothie oder Fruchtmus im wiederverwendbaren Quetschie*, einfach, aber effektiv.
Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Spielzimmer
gebrauchtes Spielzeug
Wo es gebrauchte Kinderkleidung gibt, gibt es meist auch gebrauchte Spielsachen. Oder du fragst deine Eltern oder andere Verwandte, ob nicht noch alte Bauklötze, Lego, Duplo oder Playmobil in ihren Kellern schlummert. Denn auch wenn letztere aus Plastik sind, sind sie langlebig und machen nach einer Runde in der Waschmaschine weitere Generationen glücklich. Bei uns in der Stadt gibt es außerdem mehrere Bücherschränke, Orte an denen jeder seine gebrauchten Bücher abstellen und sich Neue aussuchen kann. Minimaus ist ein riesen Fan, schau doch mal, ob es bei dir auch etwas in der Art gibt.
weniger ist mehr
Man ist manchmal überrascht, mit wie wenigen Spielsachen Kinder glücklich sein können. Spätestens seit Minimaus im Kindergarten eine spielzeugfreie Zeit erleben durfte, weiß ich das. (Spoiler: Wir haben trotzdem viel zu viel)
Langlebigkeit beachten
Denk vor dem Kauf von Spielsachen kurz darüber nach, wie lange deine Kinder daran Spaß haben werden. Ist es nur eine Modeerscheinung? Oder wird es innerhalb kurzer Zeit kaputt sein?
Wunschzettel
Ob gemeinsam mit deinem Kind oder allein, schreibt zu Geburtstagen und anderen Gelegenheiten, an denen es Geschenke gibt, einen Wunschzettel. Es ist zwar nett, dass Oma das zwanzigste Plastikauto mitgebracht hat, aber ist es ein sinnvolles Geschenk oder landet es direkt in der Ecke? Wenn du der Meinung bist deine Kinder haben genug, dann kommuniziere das. Eine Spende für das Sparschwein oder Kinderkonto ist sicher für alle eine annehmbare Alternative. Oder sammle für eine größere Anschaffung, wie ein neues Fahrrad.
Nachhaltigkeit zu leben ist tatsächlich nicht immer einfach und wenn ich mich in meinem Bastelzimmer umschaue, habe ich selbst viel zu lange einfach alles gekauft, ohne darüber nachzudenken. ABER, wenn jeder einzelne Mensch einen kleinen Schritt macht, sind das auch über 7 Mrd. Schritte in die richtige Richtung.
Haben dich meine Ideen inspiriert? Was gehört in deiner Familie zum nachhaltigen Leben dazu?
Bis bald, deine